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Donnerstag, 29. November 2012

Argentinien bekommt eine Galgenfrist 29.11.2012, 00:35 Uhr, aktualisiert


SCHULDENSTREITArgentinien bekommt eine Galgenfrist

Investoren wollen den Schuldenschnitt bei der argentinischen Staatspleite von 2002 nicht hinnehmen. Ein Gericht in den USA gab ihnen Recht. Nun erlöste ein Berufungsgericht das Land von Milliardenzahlungen - vorerst.
Argentinien bekommt im Streit um die Milliardensumme noch etwas Luft. Quelle: dpa
Argentinien bekommt im Streit um die Milliardensumme noch etwas Luft.Quelle: dpa
New YorkIm Streit mit Anleiheninvestoren über einen Schuldenschnitt kommt Argentinien vorerst um die Zahlung einer Milliardensumme herum. Ein Berufungsgericht in New York erließ am Mittwoch eine einstweilige Verfügung, nach der ein entsprechendes Urteil eines Bundesrichters ausgesetzt wird.

Er hatte angeordnet, dass die Regierung in Buenos Aires bis zum 15. Dezember 1,3 Milliarden Dollar auf ein Treuhandkonto einzahlen muss. Das Land erhält nun mehr Zeit, dagegen seine Einwände hervorzubringen. Die mündliche Verhandlung wurde für den 27. Februar angesetzt.
Der Rechtsstreit wird zehn Jahre nach der Staatspleite Argentiniens erbittert geführt. Einige Investoren wollen einen Schuldenschnitt von damals nicht akzeptieren und ihre Darlehen komplett zurück.
Sollten die Kläger erneut Recht bekommen, könnte dies den mit vielen Gläubigern vereinbarten Forderungsverzicht von 70 Prozent infrage stellen - und Schuldenschnitte aktueller Krisenländer wie Griechenland erschweren.



Wegen der Auseinandersetzung haben viele Investoren erneut um ihr Geld Angst. Die Ratingagentur Fitch senkte die Bonitätsnote des lateinamerikanischen Landes am Dienstag um fünf Stufen. Eine weitere Senkung wird geprüft. Mit der Bewertung "CC" ist Argentinien nur noch zwei Stufen von der Zahlungsunfähigkeit entfernt.

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Die Mitte-Links-Regierung will die Forderungen der rebellischen Investoren auf keinen Fall erfüllen. Präsidentin Christina Fernandez beschimpfte die Hedgefonds zuletzt als "Aasgeier". Sie steht auch innenpolitisch unter großem Druck, nachdem es vergangene Woche den ersten Generalstreik in ihrer fünfjährigen Amtszeit gegeben hatte.

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