Argentinien erneuert Angebot an Gläubiger
27.12.2010 · mos. BUENOS AIRES, 27. Dezember. Argentinien bietet den Besitzern von notleidenden Anleihen aus der Staatspleite des Jahres 2001 überraschend eine weitere Umtauschmöglichkeit. Ein zuvor im Januar 2005 und im April 2010 lanciertes ...
mos. BUENOS AIRES, 27. Dezember. Argentinien bietet den Besitzern von notleidenden Anleihen aus der Staatspleite des Jahres 2001 überraschend eine weitere Umtauschmöglichkeit. Ein zuvor im Januar 2005 und im April 2010 lanciertes Tauschangebot wird zu ähnlichen Konditionen für eine Woche neu eröffnet. Bis zum 30. Dezember können Gläubiger ihre seit 2001 nicht mehr bedienten Altanleihen gegen neue in Dollar nominierte Papiere mit einem um 66,7 Prozent verringerten Kapital, reduzierten Zinsen und verlängerten Laufzeiten eintauschen.
Zu dem Tausch zugelassen sind Altanleihen im Nominalwert von 6,1 Milliarden Dollar. Bei den ersten beiden Umschuldungsrunden waren insgesamt 91 Prozent der Altschulden von ursprünglich 82 Milliarden Dollar (ohne Zinsrückstände) restrukturiert worden. Abgewickelt wird der Tausch ausschließlich über die argentinische Clearingstelle Caja de Valores. Banken sind nicht beteiligt. Gläubiger, die sich an dem Tausch beteiligen möchten, müssen sich an das argentinische Wirtschaftsministerium wenden. Auf Euro lautende Anleihen werden gegebenenfalls gegen Dollarpapiere eingetauscht. Aufgrund der überraschenden Lancierung und der kurzen Gültigkeitsfrist des neuen Angebots vermuten Beobachter, dass die Regierung das Angebot auf Nachfrage einzelner Gläubiger neu eröffnet. Argentinien wolle "guten Willen zeigen" und "weiter die Probleme aus dem Zahlungsausfall von 2001 lösen", sagte der Staatssekretär für Finanzen, Hernán Lorenzino. In den vergangenen Wochen hatte Argentinien bereits Verhandlungen mit den Ländern des Pariser Clubs aufgenommen, bei denen das Pampaland seit 2001 mit fast 7 Milliarden Dollar im Rückstand ist. Die Kurse von argentinischen Anleihen setzten nach der Neueröffnung des Umschuldungsangebots die Hausse der vergangenen Monate fort.
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