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Freitag, 7. Februar 2014

Die Argentinische Zentralbank hat die Geschäftsbanken des Landes dazu verpflichtet, ihre Dollarreserven abzubauen, um den Peso zu stützen. Fachleute schätzen, dass die Geldinstitute Devisen im Gesamtvolumen von 3 Milliarden Dollar verkaufen müssen.

Nach KursverfallArgentinien stabilisiert den Peso

  ·  Die Argentinische Zentralbank hat die Geschäftsbanken des Landes dazu verpflichtet, ihre Dollarreserven abzubauen, um den Peso zu stützen. Fachleute schätzen, dass die Geldinstitute Devisen im Gesamtvolumen von 3 Milliarden Dollar verkaufen müssen.
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Argentiniens Zentralbank hat einen neuen Weg gefunden, den Wechselkurs des angeschlagenen Pesos zu stützen. Die Notenbank führte eine seit Jahren ausgesetzte Vorschrift wieder ein, die die Geschäftsbanken verpflichtet, ihre Bestände an Devisen sowie an auf Fremdwährung lautenden Wertpapieren auf maximal 30 Prozent ihres Nettovermögens zu begrenzen. Gleichzeitig setzte die Notenbank eine Höchstquote von 10 Prozent für Nettokaufpositionen der Banken am Devisenterminmarkt fest.
Da die Banken diese Quoten derzeit überschreiten (im Durchschnitt liegen die Dollar-Positionen bei 60 Prozent des Nettovermögens), sind die Institute gezwungen Devisen, Fremdwährungsanleihen und Währungsterminkontrakte abzustoßen. Fachleute schätzen, dass die Banken Devisenpositionen im Gesamtvolumen von 3 Milliarden Dollar verkaufen müssen. Dies hat in Buenos Aires seit Mittwoch zu einem Rückgang des amtlichen Dollar-Kurses um 1,6 Prozent auf 7,89 Pesos je Dollar geführt. Am lokalen Terminmarkt sank der Dezemberkontrakt für den Dollar in zwei Tagen um 11,6 Prozent auf 10,85 Pesos. „Das hilft der Zentralbank zu zeigen, dass der Dollar-Kurs nicht jeden Tag steigen wird“, kommentierte der Finanzexperte Federico Muñoz die Maßnahmen der Notenbank.
Die Banken haben bis Mai Zeit, die Quoten schrittweise an die neuen Zielwerte anzupassen. Von April an kann die Zentralbank mit dem Zufluss von frischen Devisen aus dem Abverkauf der neuen Agrarernte Argentiniens rechnen. Der Verkaufsdruck für Terminkontrakte biete argentinischen Exporteuren eine günstige Möglichkeit sich am Terminmarkt abzusichern, schreibt die Deutsche Bank. Das könne insbesondere Agrarexporteure dazu verleiten, ihre ungewöhnlich hohen Bestände aus der Ernte des vergangenen Jahres abzustoßen, die sie bisher in Erwartung eine weiteren Abwertung des Pesos gehortet haben. An den unsicheren Perspektiven ändere sich jedoch nichts, da die Regierung offenbar nicht bereit sei, die Inflationserwartungen in direkter Weise zu bekämpfen, sondern an ihrer expansiven Fiskalpolitik festhalte, sagen die Analysten der Deutschen Bank.
„Das ist nur ein Notstopfen“, sagte Pedro Rabasa von der Beratungsfirma Empiria Consultores: „Das Problem sind nicht die Wetten der Banken, sondern die sinkenden Devisenreserven. In einem Monat wird sich das zeigen.“ Die Zentralbank hatte allein im Januar rund 9 Prozent ihrer Devisenreserven verloren und eine Abwertung des Pesos um 23 Prozent zugelassen. Die Terminkurse für den Peso würden in der nächsten Zeit nicht unbedingt die tatsächlichen Erwartungen des Marktes spiegeln, erklärte ein Vertreter der lokalen Terminbörse Rofex. Erst wenn die Anpassungen der Banken vollzogen seien, würden sich die Kurse normalisieren.
Quelle: F.A.Z. 
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/devisen-rohstoffe/nach-kursverfall-argentinien-stabilisiert-den-peso-12790113.html

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