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Donnerstag, 30. Januar 2014

Dagong Downgrades Argentina's Sovereign Credit Ratings with Negative Outlook

Dagong Downgrades Argentina's Sovereign Credit Ratings with Negative Outlook

Time:2014-01-30 Source:dagong Editor: Print Font Size: Big Normal Small Click Rate:8
Dagong Global Credit Rating Co., Ltd.
January 30, 2014  
Dagong Global Credit Rating Co., Ltd. (hereinafter referred to as “Dagong”) decides to downgrade the local and foreign currency sovereign credit ratings of the Republic of Argentina (hereinafter referred to as “Argentina”) from B- and CCC to CCC and CC, respectively, each with a negative outlook. The long-term accumulation of structural imbalance has revealed the lack of macroeconomic sustainability, and the risk of a hard-landing has increased substantially. There will be little room for policy adjustment in the future, its international reserves has dropped precipitously, and the pressure of peso devaluation is increasing. The federal government’s local and foreign currency solvency has declined significantly.
The main reasons for lowering the sovereign credit ratings of Argentina are as follows:
1. The risk of an economic hard-landing in the short term has increased significantly, and the deterioration of structural imbalances is gradually eroding the national wealth creation capacity. The long-term accumulation of inflation risk and low economic efficiency highlighted the macroeconomic imbalance after the global financial crisis. The economic growth stimulated by fiscal expansion and excess currency becomes unsustainable. There is little room for policy adjustment, and the risk of economic hard-landing has increased significantly. The real economic growth rate is projected to drop to 2.8% and 2.3% in 2014 and 2015 respectively, and the inflation pressure remains elevated. The promotion of the Industrialization Strategy by tariff barriers, import restrictions and administrative control is unlikely to achieve the policy objective of macroeconomic rebalance, and will gradually erode long-term economic growth potential. Therefore, the long-term economic growth will enter a sluggish phase, and social tensions will be intensified accordingly. 
2. The foreign exchange generating capacity has been severely weakened. The shortage of international reserves and substantial currency devaluation pressure have increased Argentina’s external debt solvency risk drastically. As of September 2013, Argentina’s external debt ratio was only 27.6%. However, strict import restrictions and foreign exchange control measures did not reverse the trend of falling current account income and deterioration of capital outflows due to the declining foreign exchange generating capacity. The current account deficit is expected to remain at 0.8% of GDP, and capital outflows will continue in 2014. Consequently, the Argentine peso devalued by 32.6% in 2013, and international reserves dropped to 6.3% of GDP, only covering 90.3% of short-term external debt and 46.4% of general government external debt. There is a severe shortage of international reserves and currency devaluation pressure remains high. Argentina’s external debt repayment risk rose rapidly.
3. The fiscal status deteriorated, funding difficulty exacerbates, and the government’s local and foreign currency solvency risks are significant. Given the government’s overly optimistic short-term economic expectation and difficulty in controlling fiscal expenditure growth, the general government fiscal deficit ratio is expected to maintain at the high level of 4.3% and 4.0% respectively in 2014 and 2015, and the general government debt burden ratio will rise slightly to 48.9% and 49.4%. Due to the high inflation and dramatically declining international reserves, the heavy reliance on the financing support from the central bank and international reverse to meet the government’s financing requirement has been unsustainable. The leftover problem of debt default and the deteriorated relationships with international organizations also block Argentina’s channels to seek financing support from international capital market and international multilateral institutions. Therefore, the funding difficultly will exacerbate the risk of government debt repayment in both local and foreign currency, and the federal government’s solvency is very fragile.
In the near term, whether the government will be able to obtain stable domestic and external financing to alleviate the pressure from insufficient international reserves and currency devaluation is highly uncertain. In addition, the government’s ability to manage the economy to achieve a soft-landing is inadequate. The federal government solvency will continue to be under pressure. Therefore, Dagong assigns the negative rating outlook for the local and foreign currency sovereign credit ratings of Argentina in the next 1 to 2 years. 
http://en.dagongcredit.com/content/details20_7975.html

Dienstag, 28. Januar 2014

Argentiniens Präsidentin wittert gigantische Verschwörung

Argentiniens Präsidentin wittert gigantische Verschwörung

    Von KEN PARKS
Die argentinische Regierung glaubt, die Schuldigen für die neuerlichen Verwerfungen am Devisenmarkt ausgemacht zu haben: Banken, Exporteure und Großkonzerne. Diese sollen für die jüngsten Spekulationen mit Währungen von Schwellenländern verantwortlich sein, die den argentinischen Peso zum Absturz gebracht und die argentinische Zentralbank zu massiven Interventionen gezwungen haben. Ihre eigenen Hände wäscht die Regierung um Präsidentin Cristina Kirchner dagegen in Unschuld.
Die jüngsten Angriffe auf dem Devisenmarkt hätten alle nur ein Ziel gehabt, nämlich die Peso-Abwertung weiter voranzutreiben, sagte Kabinettschef Jorge Capitanich am Dienstag. "Doch unsere Nachricht lautet: 'Argentinier, seid nicht naiv!' Diesen Film haben wir in der Geschichte unseres Landes schon mehrfach gesehen."
Agence France-Presse/Getty Images
Die argentinische Regierung glaubt, dass Spekulanten den Peso zum Absturz gebracht haben.
In der vergangenen Woche hatte die Regierung zunächst eine Abwertung des Peso um 15 Prozent auf rund 8 US-Dollar hingenommen. Das hatte die Argentinier jedoch aufgeschreckt. Viele von ihnen fühlen sich an den traumatischen Staatsbankrott im Jahr 2002 erinnert. Am Montag trat die argentinische Zentralbank dann offenbar auf die Bremse und intervenierte zugunsten des Peso.
"Offenbar gibt es einige Leute, die uns wieder Suppe essen sehen wollen, aber dieses Mal mit einer Gabel", sagte Präsidentin Cristina Kirchner. Bereits in der Vergangenheit hatte die argentinische Regierung Kräfte von außerhalb für die Probleme des Landes verantwortlich gemacht. Diese versuchten, Argentinien zu destabilisieren, so die Argumentation.
Volkswirte dagegen glauben nicht an eine Verschwörung gegen Argentinien. Sie sehen den Grund für die Probleme der zweitgrößten Volkswirtschaft Südamerikas in den hohen Staatsausgaben, die die Inflation angeheizt haben.
Eigentlich wollte die Regierung Kirchner die Wirtschaft des Landes mit den hohen Staatsausgaben auf Kurs bringen. Dazu wurden die Einnahmen aus dem Export von Rohstoffen wie Soja, deren Preise lange Zeit stark stiegen, herangezogen. Über Jahre ging die Strategie auf; Argentiniens Wachstum konnte sich sehen lassen.
Allerdings trieb ihre Politik die Inflation nach oben, heute gehört Argentiniens Inflationsrate zu den höchsten der Welt. Um den Schaden zu mildern, griff Argentinien zu unorthodoxen Maßnahmen wie Preis- und Währungskontrollen. Die Zentralbank kontrolliert den Peso in einem engen Rahmen. Denn auch eine schwächere Währung kann die Inflation nach oben treiben, weil die Kaufkraft der Menschen sinkt und Importe teurer werden.
An den vergangenen Handelstagen musste die argentinische Zentralbank gut 100 Millionen Dollar täglich ausgeben, um den Peso zu stützen. Dadurch schwinden die Währungsreserven Argentiniens zusehends dahin. Anfang des Jahres besaß die Zentralbank nur noch Reserven im Wert von 29 Milliarden Dollar, nachdem es 2011 noch 52 Milliarden gewesen waren.

Argentinier dürfen nun auch Dollar kaufen

Zuletzt hatte die argentinische Regierung auch die Beschränkungen für den Kauf von Dollar gelockert, um eine mögliche Währungskrise abzuwenden. Seit Montag dürfen Argentinier abhängig von der Höhe ihres Einkommens in einem gewissen Umfang Dollar kaufen. Laut Kabinettschef Capitanich wollten bis Dienstag knapp 150.000 Menschen davon Gebrauch machen.
Mit dieser Maßnahme will die Regierung das Vertrauen der Argentinier zurückgewinnen und einen Ansturm auf die Banken des Landes verhindern. Die Argentinier haben den Dollar lange als Absicherung gegen die häufige Abwertung ihrer Währung und die Wirtschaftskrisen der vergangenen 60 Jahre gesehen.
Allerdings kostet auch dieser Schritt viel Geld - bis zu 757 Millionen Dollar der wertvollen Reserven könnten - die momentanen Wechselkurse vorausgesetzt - jeden Monat dafür aufgebraucht werden, schätzt die Credit Suisse CSGN.VX +0,54% .
Auf dem Schwarzmarkt fiel der Wechselkurs zwischenzeitlich auf 12,25 Peso je Dollar, nachdem er am Freitag noch bei 11,80 gelegen hatte. Dieser Rückgang legt die Vermutung nahe, dass die Währung zum offiziellen Kurs immer noch als stark überbewertet angesehen wird.
Der Unterschied zwischen dem offiziellen und dem Schwarzmarkt-Kurs bläht die Inflation zusätzlich auf, da Geschäftsleute die Preise mit Blick auf die Schwarzmarktpreise für eine ganze Reihe an Produkten von Fernsehern bis Kühlschränken anheben. Dadurch werden auch Erwartungen verstärkt, dass die Regierung den Peso noch mehr abwerten lässt.
Es bleibt also abzuwarten, wie die argentinische Regierung diese Spirale durchbrechen will.
Kontakt zum Autor: redaktion@wallstreetjournal.de
http://www.wsj.de/article/SB10001424052702304007504579348932418632054.html

Sonntag, 26. Januar 2014

Noteholders intend to cede performance vultures if they enter the exchange // Deutsche Bank will be the entity to proceed with the operation

Fintech and Gramercy, among others

Noteholders intend to cede performance vultures if they enter the exchange

A group of Argentine bondholders eventually agreed to submit a proposal to the vulture funds to enter the swap reopened the country and give up their claims in U.S. courts.

was about twenty international investment funds with holdings near the 7000 million in debt securities of Argentina. 's announced intention is to cede NML vulture funds as Elliot and Dart a portion of restructured bond yields would charge between 2014 and 2018. return, the vulture funds should enter the swap debt , which was reopened by the Argentine government similar to those conducted in 2005 and 2010 conditions and relinquish their claims in U.S. courts. proposal is driven by Fintech and Gramercy funds, among others. narrow supply require achieving seen good between 75 and 85 percent of the holders of Argentine bonds. According to the announcements, Deutsche Bank will be the entity to proceed with the operation"A group of over 20 investment funds administered together almost 7 billion dollars in sovereign bonds of Argentina issued during swaps 2005 and 2010 gathered in an Ad Hoc Group to negotiate a consensual resolution intraacreedores with bondholders who were not restructured " , explained via a statement issued by the law firm Linklaters, responsible for the legal representation of the group. As noted, "for the Ad Hoc Group have achieved the support of nearly 30 percent of the holders of Argentine bonds without a financial adviser or any search program shows that there is a groundswell of support for a solution to this problem which has lasted a decade. " Now, from the proposal, must seek the approval of 75 percent of each series of bonds or 85 percent of total (with a minimum of 66 percent on each bond). Moreover, requiring the consent of the national government, which until now was not involved in the operation.

http://www.ambito.com/noticia.asp?id=725940

Bonistas proponen a buitres cederles rendimiento si entran al canje

Fintech y Gramercy, entre otros

Bonistas proponen a buitres cederles rendimiento si entran al canje

Un grupo de tenedores de bonos argentinos acordaron finalmente elevar una propuesta a lo fondos buitre para que ingresen al canje reabierto por el país y desistan de sus demandas en tribunales norteamericanos.

Se trata de unos veinte fondos de inversión internacionales con tenencias cercanas a los 7 mil millones de dólares en títulos de la deuda argentina.

La intención anunciada es cederles a los fondos buitre como NML Elliot y Dart una porción del rendimiento de los bonos reestructurados que cobrarían entre 2014 y 2018.

A cambio, los fondos buitre deberían ingresar al canje de deuda, que fue reabierto por el Gobierno argentino en condiciones similares a los realizados en 2005 y 2010 y desistir de sus demandas en tribunales norteamericanos.

La propuesta es impulsada por los fondos Fintech y Gramercy, entre otros.

Para concretar la oferta requieren alcanzar el visto bueno de entre el 75 y 85 por ciento de los tenedores de bonos argentinos.

De acuerdo a lo anunciado, el Deutsche Bank será la entidad encargada de avanzar con la operación.

"Un grupo de más de 20 fondos de inversión que administran en conjunto casi 7000 millones de dólares en bonos soberanos de Argentina emitidos durante los canjes de 2005 y 2010 se juntaron en un Grupo Ad Hoc para negociar una resolución consensuada intraacreedores con los tenedores de los bonos que no fueron reestructurados", se explicó a través de un comunicado emitido por el estudio de abogados Linklaters, encargado de la representación legal del grupo.

Según se indicó, "para el Grupo Ad Hoc haber logrado el respaldo de casi el 30 por ciento de los tenedores de bonos argentinos sin un asesor financiero ni ningún programa de búsqueda demuestra que existe una oleada de apoyo para alcanzar una solución para este problema que ya lleva una década".

Ahora, a partir de la propuesta, deberán buscar el visto bueno del 75 por ciento de cada serie de bonos o el 85 por ciento del total (con un mínimo del 66 por ciento sobre cada bono).

Además, requieren el consentimiento del Gobierno nacional, que hasta ahora no se involucró en la operatoria.

http://www.ambito.com/noticia.asp?id=725940

Samstag, 25. Januar 2014

Argentiniens Verzweiflungstat

Argentiniens Verzweiflungstat

Von Sandro Benini. Aktualisiert um 12:27 34 Kommentare
Die argentinische Regierung kämpft gegen den stärksten Währungszerfall der letzten zwölf Jahre. Die angekündigten Massnahmen wirken laut Ökonomen nur kurzfristig – bestenfalls.
Schlechte Aussichten für die argentinische Wirtschaft: Eine Frau geht in Buenos Aires an einer Wechselstube vorbei.
Schlechte Aussichten für die argentinische Wirtschaft: Eine Frau geht in Buenos Aires an einer Wechselstube vorbei. 
Bild: AFP

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Überraschend hat die argentinische Regierung gestern angekündigt, ab Montag die Devisenkontrollen zu lockern. Die Massnahmen gaben Kabinettschef Jorge Capitanich und Wirtschaftsminister Axel Kiciloff bei einer Pressekonferenz bekannt. Ökonomen werten den Entscheid als Verzweiflungstat und als Anzeichen, dass sich die wirtschaftliche und finanzielle Lage im südamerikanischen Land rapide verschlechtert. Von Mittwoch auf Donnerstag war der argentinische Peso nach offiziellem Wechselkurs gegenüber dem amerikanischen Dollar zeitweise um 20 Prozent eingebrochen, was die Zentralbank zu Stützungskäufen im Umfang von 100 Millionen Dollar veranlasste. Noch nie seit dem Staatsbankrott 2002 hatte die einheimische Währung binnen so kurzer Zeit derart dramatisch an Wert verloren. Auf dem Schwarzmarkt kostete der Dollar kurzfristig gar über 13 argentinische Pesos, 63 Prozent mehr als gemäss offiziellem Kurs.
Die Jahresinflation übersteigt in Argentinien 25 Prozent, und das Vertrauen der Bevölkerung in die eigene Währung ist aufgrund traumatischer Erfahrungen in der Vergangenheit gering. Deshalb horten viele ihre Ersparnisse am liebsten in Dollar. Kurz nach ihrer Wiederwahl im Oktober 2011 begann Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner, den drohenden Zerfall der einheimischen Währung durch Devisenkontrollen zu bekämpfen. Wer Dollar kaufen wollte, brauchte eine Bewilligung des Steueramtes, welche die Behörde nach undurchsichtigen Kriterien erteilte und oft ohne Begründung verweigerte. Da die Hürden für den Erwerb von Devisen ständig höher wurden, blieb der Bevölkerung nichts anderes übrig, als sich auf dem Schwarzmarkt einzudecken. Der so genannte Parallelkurs liegt heute dreimal höher als im Oktober 2011, während der offizielle Dollarkurs allein seit Jahresbeginn um 34 Prozent gestiegen ist. Die Devisenreserven der Zentralbank sind seit 2011 von 48 Milliarden Dollar auf 29 Milliarden geschmolzen, dem tiefsten Wert seit acht Jahren.
Importeure verkaufen nichts mehr
Um den Run auf Schwarzmarkt-Dollars zu bremsen, soll ab Montag der Erwerb von legalen Devisen für Privatpersonen erleichtert werden. Eine Bewilligung des Steueramtes braucht es aber nach wie vor. Ausserdem sinkt die Gebühr, welche die Regierung beim Kauf von Flugtickets oder bei der Bezahlung per Kreditkarte im Ausland erhebt, von 35 auf 20 Prozent. Die Massnahme wird den ohnehin bedrohlich tiefen Devisenbestand der Zentralbank weiter sinken lassen. Ausserdem befürchten Experten, dass die Computersysteme der Steuerbehörde unter dem Ansturm der an Dollar interessierten Kundschaft zusammenbrechen könnten. Die Währungsturbulenzen haben einige Importeure veranlasst, den Verkauf ihrer Produkte vorläufig auszusetzen. Im Moment sei es schlicht unmöglich, einen Preis in argentinischen Pesos festzulegen. Die Massnahme betrifft vor allem Autos, Medizinalgeräte und elektronische Haushaltsgeräte.
Die Mehrheit der Ökonomen ist sich einig, dass die gestern angekündigten Massnahmen bestenfalls kurzfristig wirken. Um Währungszerfall und Devisenschwund zu stoppen, müsste die Regierung Argentiniens das ökonomische Grundübel bekämpfen: Die Inflation. Dies bedingt allerdings, zunächst einmal deren Höhe anzuerkennen. Stattdessen wird das statistische Amt seit Jahren angewiesen, die Teuerung durch statistische Tricks und Manipulationen des Warenkorbs auf die Hälfte hinunterzurechnen. Ohne drastische Zügelung der expansiven staatlichen Ausgabenpolitik, die das Budgetdefizit auf 6 Prozent des Bruttoinlandproduktes hochgetrieben hat, ist die Inflation wohl nicht mehr in den Griff zu bekommen. Die sich gegenwärtig vollziehende Abwertung des argentinischen Pesos wird sie wegen der Verteuerung von Importgütern zunächst sogar noch anheizen.
«Das Konsumfest ist zu Ende»
«Solange Eigentumsrechte missachtet und die Spielregeln immer wieder willkürlich geändert werden, solange Unsicherheit herrscht, welche Massnahme die Regierung morgen trifft, ist es unmöglich, das Misstrauen in den argentinischen Peso zu überwinden», schreibt ein Kommentator der angesehenen Zeitung «La Nación.» Und fügt hinzu: «Das Konsumfest ist zu Ende. Es ist der Moment gekommen, um die Rechnung zu bezahlen. Und wie immer beim Zerfall eines populistischen Systems wird sie an den Lohnempfängern hängen bleiben.»
Die massiven Währungsturbulenzen in Argentinien wirkten sich vor allem auf den spanischen Börsenindex Ibex aus, in dem mehrere im südamerikanischen Land tätigen Konzerne schwergewichtig quotiert sind – etwa die Bank Santander oder das Telekomunternehmen Telefónica. Der Ibex verlor gestern 3.6%.
Neben dem argentinischen Peso stehen auch andere Währungen sowie Aktien von Schwellenländern unter Druck, was gestern an den Weltbörsen zu teilweise deutlichen Kursverlusten führte. Die Entwicklung setzte bereits im vergangenen Sommer ein, als die Marktteilnehmer erwarteten, die amerikanische Zentralbank werde ihre Käufe von Staatsanleihen zurückfahren. Die Aussicht auf höhere Zinsen liess damals Kapital von den aufstrebenden Märkten in die Vereinigten Staaten fliessen. Laut einer Analyse der Zeitung «Finanz und Wirtschaft» haben die gestrigen Einbrüche allerdings weniger mit steigenden Langfristzinsen zu tun, als vielmehr mit der abnehmenden Risikotoleranz der Investoren.(DerBund.ch/Newsnet)
Erstellt: 25.01.2014, 11:39 Uhr
http://www.derbund.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Argentiniens-Verzweiflungstat/story/24075820

Der tiefe Fall des argentinischen Peso

Schwindendes Vertrauen

Der tiefe Fall des argentinischen Peso

Wirtschafts- und Finanzportal 
Das Tanzen ist den Argentiniern angesichts der trüben Aussichten für ihr Land zurzeit gründlich vergangen.
Das Tanzen ist den Argentiniern angesichts der trüben Aussichten für ihr Land zurzeit gründlich vergangen.(Bild: Imago)
Der argentinische Peso hat am Donnerstag den schwersten Einbruch seit zwölf Jahren erlebt. Erst am Abend gab die Notenbank Gegensteuer. Das Vertrauen in die Wirtschaft und Währung des Landes schwindet.
Tjerk Brühwiller, São Paulo
Seit Monaten befindet sich der Peso im Sinkflug. Alleine in diesem Jahr hat die argentinische Währung gegenüber dem Dollar um fast 20% an Wert verloren. Am Donnerstag schliesslich kam der Schock: Rund 9% verlor der Peso. Bei Handelsschluss lag der Dollarkurs bei arg. P 7.75. Dies war der grösste Tagesverlust seit der Währungskrise 2002. Die argentinische Notenbank, welche in den letzten Jahren keine Gelegenheit ausgelassen hatte, um zu intervenieren, überraschte am Mittwoch und Donnerstag mit ihrem Nichteingreifen. Erst am Donnerstagabend setzte sie dem rasanten Kurszerfall mit dem Verkauf von 100 Mio. $ ein Ende.

Schwindendes Vertrauen

Der Kabinettschef sagte, der Markt habe gespielt, der Wertverlust sei eine Folge von Angebot und Nachfrage. Dass die Notenbank nicht einschritt, weist jedoch darauf hin, dass es sich um eine gewollte Kurskorrektur handelt. Eine solche hatte die Regierung von Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner stets kategorisch abgelehnt. Nun holt die Regierung auf einen Schlag nach, was sie über die letzten Jahre versäumt hat, vermuten Analytiker. Mit Stützungskäufen hatte die Notenbank den Peso über Jahre auf einem zu hohen Niveau gehalten, das weit über dem Wert auf dem Schwarzmarkt liegt. Schon vor dem Eingriff am Donnerstag soll die Notenbank täglich 100 Mio. $ verbrannt haben, um den Kurs zu stützen. Die argentinischen Reserven sind dramatisch gesunken, von 52 Mrd. $ 2011 auf derzeit 29 Mrd. $.
Die Wirtschaftspolitik Kirchners, welche die Einnahmen aus dem boomenden Rohstoffgeschäft für steigende Staatsausgaben nutzte, hat sich ausgeleiert. Die Politik hat die Inflation nach oben getrieben. Die Regierung spricht von 10%. Doch jeder weiss, dass die offiziellen Zahlen massiv geschönt sind. Unabhängige Institute kommen auf eine Rate von mehr als 25%. Das Vertrauen in die argentinische Wirtschaft und in den Peso ist weg, das Geld fliesst rasant ab. Die Regierung reagiert mit immer weiteren Restriktionen für den Import und für Transaktionen in ausländischer Währung. Neustes Beispiel ist die Einschränkung des Online-Handels. Argentinier, die über das Internet international Waren bestellen, werden künftig mit eine Steuer von 50% ordentlich geschröpft. Zudem wurden die bürokratischen Hürden derart erhöht, dass der Online-Handel praktisch unterbunden wird. Saftig besteuert werden überdies auch Zahlungen mit der Kreditkarte im Ausland und Devisenkäufe, die zudem streng limitiert sind. Unter dem Eindruck des Kurszerfalls hat die Regierung am Freitag angekündigt, die Beschränkungen und die Besteuerung für den Kauf von Dollars ab Montag zu lockern.

Angst vor einer Finanzkrise

Die Folgen des schwächeren Peso dürften nicht lange auf sich warten lassen. Importprodukte werden sich verteuern. Da auch die Wohnungsmieten in Argentinien oft in Dollar festgelegt sind, werden auch die Wohnkosten vieler Argentinier steigen. Der Inflationsdruck nimmt zu und damit auch der Unmut in der Bevölkerung. Wer die Möglichkeit hat, flüchtet auch in Argentinien in eine starke Währung. Auf dem Schwarzmarkt kostete der Dollar, der vielen Argentiniern als Anlagewährung dient, am Donnerstag erstmals mehr als 13 P.
Angetrieben wurde der Kurszerfall des Peso zusätzlich durch schwache Wirtschaftsdaten aus China, die zum Abverkauf in verschiedenen Schwellenländern führten. Neben dem Peso verloren auch die Währungen zahlreicher anderer Schwellenländern an Wert – allerdings nirgends so dramatisch wie in Argentinien. Die Situation weckt Ängste vor einer Finanzkrise in der drittgrössten Volkswirtschaft Lateinamerikas, welche auch andere Länder der Region mitreissen könnte. Ein Vergleich mit 2002, als Argentinien in den Staatsbankrott schlitterte, dränge sich nicht auf, sagt der frühere Finanzminister Aldo Ferrer. Argentinien sei heute nicht mehr verschuldet.
http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschafts-und-finanzportal/tiefer-fall-des-argentinischen-peso-1.18228333